Heute möchte ich mit Euch über ein Thema sprechen, das mir sehr am Herzen liegt. Ein Thema, über das wir zwar oft sprechen, das wir bei anderen sehr bewundern, aber das im Alltag oft wenig Platz findet. Ein Thema, das auch ziemlich unangenehm sein kann, weil es mit Selbstreflexion und Ängsten zu tun hat. Das Thema heißt: Mut.
In der letzten Woche habe ich viel darüber nachgedacht. Vielleicht kennt Ihr das: Jemand sagt einen Schlüsselsatz und man kommt ins Nachdenken. Man reflektiert die letzten Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre und wenn man tief genug gräbt kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem es unangenehm wird. Dann kann man entweder aufhören zu graben, Kopp in Sand und weitermachen wie bisher oder man gräbt weiter und kommt vielleicht an einen Punkt, an dem man feststellt, dass man bisher so vor sich hingedümpelt hat, sich immer auf der sicheren Seite gehalten hat und wenn es wirklich darum ging, mutig zu sein, hat man den Schwanz eingezogen und sich gedacht: „Och, nö. War doch alles gut so.“ Kennt Ihr? Ich auch. So, und das passierte alles letzte Woche und das war echt krasser Scheiss. Deshalb ist es mir auch heute so wichtig, das Thema Mut einmal zu reflektieren.
Was ist also Mut? Sind es die großen Dinge, wie Fallschirmspringen, sich selbstständig machen oder auswandern? Oder sind es die kleinen, alltäglichen, scheinbar banalen Dinge? Ist es mutig, sich vor 300 Menschen zu stellen und über sein Business zu sprechen? Ist es mutig, Kinder zu bekommen und zu heiraten? Ist es mutig, ein neues Rezept auszuprobieren? Ich denke, Mut bedeutet für jeden etwas anderes. Zumindest, was das Handeln angeht. Aber ich glaube auch, dass es noch eine Art von Mut gibt, die vor allem mit uns selbst, unserem Inneren zu tun hat. Mut ist die radikale Ehrlichkeit zu sich selbst. Warum? Weil wir im Akt der Selbstreflexion an unsere Grenzen stoßen können, weil wir uns Ängsten stellen und diese überwinden können. Wenn wir mutig sind.
Wann habt Ihr das letzte Mal so richtig tief in Euch hineingegraben und Euch euren Ängsten gestellt? Man spricht da ja nicht gern drüber über Ängste. Aber ich bin mir sicher, wenn wir das mehr tun würden, könnten wir unsere Ängste in Mut umwandeln, weil wir merken, dass sie vielleicht unbegründet sind und nur in unserem Gedankenkonstrukt, das wir uns über Jahre aufgebaut haben, existieren. Vielleicht teilen andere unsere Ängste, was wir aber nicht wissen können, weil wir uns ihnen so selten stellen.
Was hat das Ganze also mit Käsekuchen zu tun? Der Käsekuchen und eigentlich jedes Rezept, das Ihr hier findet, ist ein Teil von mir. Nicht nur, weil ich meine Geschichten hier mit Euch teile, sondern – und das ist der Kern – weil das Backen mein Rahmen ist, in dem ich mich ausprobiere, Grenzen teste, es wage, zu experimentieren. Diesmal wollte ich herausfinden, ob es möglich ist, meinen geliebten Käsekuchen auch ohne Zucker hinzubekommen. Ein Rezept hatte ich nicht und ich konnte mich nur auf mein Gefühl und meine jahrelange Backerfahrung verlassen.
Im Alltag gelingt mir das oft nicht. Da verharre ich sehr oft in meiner Comfortzone. Da fehlt mir oft der Mut. Ich verlasse mich oft nicht auf mein Gefühl, stelle Erfahrungen und mein Können immer wieder in Frage. Vielleicht ist es die Angst, zu versagen, vielleicht die Angst, anzuecken, nicht dazu zu gehören. Sich das einzugestehen erfordert Mut, es auszusprechen, noch mehr. Und es mit Euch zu teilen, noch mehr. Aber wenn ich diese Woche eins gelernt habe, dann das:
Mut wird belohnt. Immer.
Deshalb bin ich heute so mutig, diese Gedanken mit Euch zu teilen. Und wenn Ihr ähnliche Gedanken, Erfahrungen oder Situationen kennt, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr den Mut aufbringt, das zu teilen.
Und nun: Ran an die Rührschüsseln – denn der Käsekuchen ist wirklich der Knaller geworden 🙂
Eure Catharina
Zuerst bereitet Ihr den Teig zu wie bei den Moin-Keksen. Ihr habt die Wahl: Entweder macht Ihr die Hälfte vom Teig (dann aber auch ein ganzes Ei dazugeben 😉 ) oder Ihr macht den kompletten Teig und backt aus der anderen Hälfte ein paar Kekse oder macht gleich eine normale Springform - dann aber logischerweise die Zutaten der Quarkmasse verdoppeln. Puh - alles klar? Die Füllung/Quarkmasse ist fix gemacht: Schlagt das Ei mit Agavendicksaft und Salz hell-cremig, fügt Rapsöl und das angerührte Puddingpulver hinzu und zieht den Quark sowie die Orangenschale unter. Zum Schluss die Himbeeren vorsichtig unterheben. Heizt den Backofen auf 180 Grad Umluft vor, legt Backpapier auf den Boden der Springform, Ring umschließen, selbigen fetten und mit Griess ausstreuen. Formt den Teig zu einer Kugel und rollt ihn rund aus (das muss nicht perfekt sein, hauptsache passt in die Form), danach ab in die Form und mit der Gabel ein paar Mal einstechen. Zu guter Letzt die Quarkmasse einfüllen, glatt streichen und ab in den Ofen. In 50 Minuten dürfte das Ganze fertig sein. Deckt den Kuchen gerne nach 30 Minuten mit Backpapier ab, damit er nicht zu dunkel wird. Macht außerdem nach 50 Minuten den Test mit einem Zahnstocher - es darf gerne etwas Teig hängenbleiben, aber der sollte nicht mehr flüssig sein. Ansonsten einfach noch weitere 10 Minuten backen. Schwuppdi - so einfach geht's.Last Minute Käsekuchen
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