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Brombeer-Tarte (laktosefrei) oder: Was wirklich wichtig ist

Seit einiger Zeit sind die Yoga-Tutorials im Youtube-Channel von Mady Morrison fester Bestandteil meines Alltags. Vor allem am Wochenende, wenn die morgendliche Laufrunde absolviert ist. Aber auch in der Woche gerne Abends. Zum Runterkommen. Ein ganz bestimmter Satz aus diesen Anleitungen, der mich seit einiger Zeit schwer becshäftigt, ist der Folgende: „Richte deine Aufmerksamkeit nach Innen, zu dem, was wirklich wichtig ist.“
Was wirklich wichtig ist. Wie oft fragt man sich tatsächlich im Leben, was wirklich wichtig ist? So ganz grundlegend. Sicherlich sind wir im Alltag ständig damit beschäftigt, Prioritäten festzulegen. Mit To-Do Listen halten wir sortiert nach Relevanz Ordnung in unserem Leben. Und zwischen Prios, Routinen und der Jagd nach irgendetwas, was uns irgendeine Form der Erfüllung gibt, geht das dann unter. Das, was wirklich wichtig ist.
Wenn man Glück hat, kommt man irgendwann an einen Punkt und stellt sich genau diese Frage. Und oft überfällt sie uns dann. So ging es mir vor gar nicht allzu langer Zeit: Nachdem ich gehetzt die Heidelbeeren für die Dekoration dieses Kuchens samt Schale hab fallen lassen und zwischen Heidelbeer-Scherben, Fotos bearbeiten und Workshop-Vorbereitung noch die Wäsche aufhängen musste und mich fragte, warum ich diesen Blog überhaupt noch mache. Frisst doch nur Zeit und irgendwie… ach… bringt doch auch nix. Was soll das also alles? In Gedanken hatte ich schon den Abschied dieses Blogs vorbereitet. Bis mir einfiel, warum ich den mal ins Leben gerufen habe. Aus Leidenschaft. Weil es mir Spaß macht. Und jetzt? Jetzt ist es zwischen all den anderen Verpflichtungen nur zu einer weiteren Verpflichtung geworden. Schöne scheisse. Und die ist dann auch noch selbstgemacht. Wie oft, laden wir uns noch ein Projekt auf, nehmen noch einen Auftrag an, machen Überstunden, Wochenend-Schichten undsoweiterundsofort. Bescheissen uns dabei selbst, indem wir uns einreden, dass wir das ja alles gerne machen. Ist schließlich für die Karriere. Und die ist unserer Generation wichtig. Dass wir Familienplanung, Ehe und Auslandsaufenthalte parelell händeln können, ist selbstredend. Null problemo. Wir erledigen alles asap, aber bei Verabredungen müssen wir genauso asap wieder los. „Der Schreibtisch ruft.“ sagen wir dann mit einem Blick aus Selbstmitleid und Stolz. Nun denn. Wie gut, dass wir alle gleich ticken und unsere Freunde das nur zu gut verstehen können. Der Satz „stress dich nicht“ wird zum minütlichen Mantra. Und abends gehen wir zum Yoga. Um runterzukommen. Wir führen ein Leben dessen Geschwindigkeit wir mit fein säuberlichen Prioritäten-Listen in mit Sinnsprüchen verzierten Jahresplanern und Apps zu bändigen versuchen. Immer auf der Suche nach dem, was wirklich wichtig ist – was dann irgendwo in der Ferne liegt. Das auf etwas-hin-Arbeiten ist Energiespender und -sauger zugleich.

Und ich denke so wie mir geht es vielen von Euch: Wir neigen nur zu gern dazu, das was in der Ferne ist, zu sehen. Jagen dem Weit entfernten hinterher und vergessen das Hier und Jetzt. Bis wir irgendwann als lästig empfinden, was uns eigentlich mal Spaß gemacht hat. Oder was uns Halt gibt.

Wenn wir Glück haben, überfällt uns die Frage nach dem Sinn früher und wir können dagegen steuern. Mit ganz einfachen Mitteln, die wir irgendwo auf dem Weg zum nächsten Karierresprung achtlos liegen lassen haben. Familie, Freunde, Partner, Dinge, die uns Spaß machen. Mitunter hilft es dann, einfach mal inne zu halten und sich diese unbequeme Frage zu stellen: Was ist wirklich wichtig? Und sei es, weil wir gerade dabei sind, einen Haufen Heidelbeer-Scherben aufzulesen…

 

In diesem Sinne, einfach mal runterkommen (im wahrsten Sinne des Wortes 😉 ),

Eure Catharina ❤️

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Brombeer-Tarte

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Menge: 1 quadratische Tarte-Form Zeit: Vorbereiten 30 Minuten, Backen 20 Minuten, kühlen 2 Stunden

Zutaten

  • FÜR DEN BISKUIT:
  • 2 Eier
  • 30 g Rohrohrzucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 30 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1 Pck. Mandel-Pudding-Pulver (oder Vanille)
  • 1/2 TL Backpulver
  • 25 g gemahlene Mandeln
  • 1 Prise Salz
  • ---
  • FÜLLUNG:
  • 300 g Brombeeren (TK)
  • 40 g Rohrohrzucker
  • 1 Pck. Agar-Agar (15 g)
  • Schale und Saft von 1/2 Bio-Orange
  • 120 g Sojajoghurt
  • Zimt und Vanille
  • zusätzlich Heidelbeeren, Himbeeren etc. für die Deko nach Belieben

Zubereitung

1

Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und eine Tarte-Form fetten.

2

Für den Biskuit die Eier trennen, das Eiweiß steif schlagen und die Eigelbe mit dem Zucker hellcremig aufschlagen, dann den Eischnee unterheben.

3

Mehl, Puddingpulver, Backpulver und Mandeln mischen und unter die Eimasse heben.

4

Den Teig in die Tarte-Form füllen und ca. 20 Min. backen. Danach gut auskühlen lassen.

5

Für die Füllung die 200 g der Brombeeren mit dem Zucker in einen Topf geben (restliche Brombeeren für die Deko wieder einfrieren) und ca. 5 Minuten köcheln, anschließend fein pürieren.

6

Kurz abkühlen lassen, dann das Agar-Agar sorgfältig einrühren und das Pürree wieder aufkochen, für ca. 3 Minuten unter Rühren köcheln. Bei Klümpchen-Alarm einfach noch mal den Pürierstab zu Rate ziehen.

7

Den Topf wieder vom Herd ziehen, Zimt, Vanille, Orangen-schale und Saft dazugeben und etwas abkühlen lassen. Dabei immer wieder umrühren.

8

Nun 80 g vom Sojajoghurt einrühren. Ca. 1/3 der Masse abnehmen und den restlichen Joghurt einrühren, so dass ihr nun eine dunklere und eine hellere Masse habt.

9

Zunächst die dunklere Brombeer-Masse auf den Boden streichen, dann in Streifen die hellere und mit einer Gabel marmorieren.

10

Für ca. 2 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank und zum Schluss mit Beeren verzieren.

11

Maoltiet 😉

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