Kuchen

TrueBlue Heidelbeer Vibes – DER Kuchen

Seit einigen Tagen fällt mir das Schreiben verdammt schwer. Normalerweise rattere ich eine Story mal eben so runter. Jetzt zähle ich 3 angefangene Blogartikel und mehrere Versuche, hier eine halbwegs vernünftige Geschichte zu liefern und komme nicht weiter als bis zum vierten Satz. Das ist frustrierend.Vielleicht weil man sich so einen Druck macht, etwas abzuliefern. Allein schon das Wort „abliefern“, das ich hier ganz bewusst gewählt habe, weil es mir gerade so merkwürdig absurd erscheint. Wie wäre es, wenn man sich komplett von allem befreit, was Druck macht? Geht das überhaupt? Und wenn ja, wie? Vor einiger Zeit habe ich etwas über sogannte „Third-Places“ gelesen. Das sind Orte außerhalb unseres Alltags, an denen wir mit anderen Menschen in Verbindung treten. An denen wir uns wohlfühlen und einfach sind. Das kann ein Café sein, ein Museum, ein Park oder auch ein anderer Ort. Es sind jene Orte, die uns Kraft geben, die uns inspirieren und an denen wir alle Sorgen und den Druck vergessen können, weil wir durch die Verbindung mit anderen Menschen die Verbindung zu unserer Umwelt spüren. In der Soziologie nennt man das Resonanzerfahrung. Ich nenne es Seelenurlaub.
Wenn ich Seelenurlaub brauche, fahre ich nach Bad Bentheim. Der kleine Kurort ist für mich Sinnbild für Heimat und Urlaub gleichzeitig geworden: Urlaub, weil ich mich einen Tag von allem Negativen befreien kann und Heimat, weil dort ein Teil der Familie lebt. Nicht zuletzt ist der Teil der Familie der Grund, dass alles plötzlich so leicht erscheint. Es gibt Menschen, mit denen fühlt man sich auf eine besondere Art und Weise verbunden. Und diese zwischenmenschliche Verbindung ist es, die uns mit unserer Umwelt in Verbindung treten läßt.
Meine Tante jedenfalls war für mich schon immer ein Anker und irgendwie Wegweiser. Mehr große Schwester, als Tante. Wenn mich auf dem Spielplatz andere Kinder geärgert haben, habe ich sie als Drohmittel benutzt („ich hol‘ gleich meine Tante und die macht euch fertig!“) gedroht, als pubertärer Teenager bin ich zu ihr gefahren, wenn ich Stress mit den Eltern hatte („die sind so unfair, darf ich zu Euch ziehen?“), sie hat mir gezeigt, wie man Haare färbt, Bier trinkt und Zigaretten dreht und wie man mit dem Rauchen wieder aufhört. Sie ist analytische Beobachterin und die lustigste Person zugleich. Und ein Nachmittag in Bad Bentheim ist wie Bepanthen für die Seele (und dieser Vergleich wird hier bitte gebührend gewürdigt;) ). Mein dritter Ort. Und immer, wenn ich wegfahre, denke ich: Vielleicht sollte ich hierher ziehen… aber dann wäre es eben nicht mehr mein dritter Ort, sondern Alltag. Das wäre schade…

 

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True Blue Heidelbeer Vibes

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Menge: 1 ganzer Kuchen 🙂 Zeit: ca. 45 Min Vorbereitungszeit + 45 Min Backzeit

Zutaten

  • 300 g Heidelbeeren
  • 150 g Margarine
  • 200 g + 1 EL Xucker
  • 3 Bio Eier
  • 1 Pck. Hafersahne
  • 300 g Dinkelmehl
  • 1 Pck. Bio-Vanillepudding-Pulver
  • 1 Pck. Weinstein-Backpulver
  • Zimt
  • Salz
  • Bio-Orangenschale
  • Griess + Fett für die Form
  • ON TOP: Streusel
  • 200 g Dinkelmehl
  • 125 g kalte Margarine
  • 100 g Xucker
  • je 1 Prise Salz + Zimt

Zubereitung

1

Für das Kompott kocht Ihr die Heidelbeeren zusammen mit dem Xucker in einemTopf und bei mittlerer Hitze auf. In der Zwischenzeit 1 gehäuften EL vom Puddingpulver mit etwas Wasser anrühren. Sobald die Beeren kochen, den Topf vom Herd nehmen, die Hitze reduzieren und das Puddingpulver-Gemisch in die Beeren rühren. Wieder auf die (noch) heiße Platte stellen unter Rühren ca. 1 Minute weiterköcheln. Zimt und etwas Orangschale dazu. Fertig ist das Kompott.

2

Der Kuchen ist fix angerührt: Gebt die Margarine, Xucker und eine Prise Salz in eine große Schüssel und rührt alles hellcremig.

3

Nun nach und nach die Eier gut einrühren.

4

Zum Schluss die Hafersahne unterrühren.

5

Jetzt mischt Ihr das Mehl mit dem Backpulver sowie dem restlichen Puddingpulver und Zimt und hebt alles unter die flüssigen Zutaten.

6

Heizt den Backofen auf 180 Grad Umluft vor, fettet eine Springform, streut den Rand mit Griess aus und gebt ca. 2/3 vom Teig in die Form. Darauf gebt Ihr das Heidelbeerkompot, gut verteilen und zum Schluss den restlichen Teig obendruff. Wenn ihr wollt, zieht Ihr mit einer Gabel ein paar Kurven durch den Teig, so entsteht später ein hübsches marmoriertes Werk.

7

Jetzt noch flux die Streusel: Dafür das Mehl mit dem Xucker und Salz mischen und die kalte (!) Margarine in Flöckchen dazugeben. Dann schön mit den Händen durchkneten, bis Streusel entstehen. An auf den Kuchen damit und dann rein in den Backofen.

8

Backt Euer Werk für ca. 45 Minuten und deckt es nach 30 Minuten mit Backpapier ab, damit es schön goldbraun bleibt. Nach 45 Minuten ist die Stäbchenprobe angesagt und wenn alles gut aussieht, kann der Kuchenspass fast losgehen. Sobald er abgekühlt ist natürlich 😉

Notes

Empfehlung meiner Mutter: Lauwarm mit Sahne geniessen. Haben wir dank laktose-Intoleranz aber gelassen, sonst hätte unsere gegenseitige Verbindung nur noch durch gemeinsame Verdauungsbeschwerden getoppt werden können 😉

 

Was sind Eure third Places? Wann fühlt Ihr Euch mit Eurer Umwelt verbunden, im „Flow“? Schreibt mir, ich freue mich auf Eure Kommentare!

Liebste Grüße,

Eure Catharina

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